Vom 8. bis 10. November 2013 veranstaltet der Hayek-Kreis der FNF-Stipendiaten sein zweites Seminar in Frankfurt.
In Deutschland ist das Thema Migration in den letzten Jahren sehr präsent in der öffentlichen Debatte. Dabei reicht das Spektrum vom Thema „Armutseinwanderung“ über die Frage der doppelten Staatsbürgerschaft bis hin zu dem Ruf nach mehr qualifizierten Zuwanderern. Stets wird dabei auf aktuelle Probleme eingegangen. Die grundsätzliche Frage nach dem Sinn geschlossener Grenzen wird allerdings kaum gestellt. Dabei wird gerade im Blick auf diese die Schizophrenie politischen Handelns deutlich: In Sonntagsreden wird der Nationalismus früherer Zeiten verdammt – im Alltag sind es aber genau diese nationalen Grenzen, die das Handeln der Politiker bestimmen. Man ist überzeugt, dass es für alle Beteiligten von Vorteil ist, wenn Handelsbeschränkungen fallen – sorgt aber mit Nachdruck dafür, dass die Ware Arbeit nicht frei gehandelt werden darf.
Im Rahmen des Seminars wollen wir uns der Frage widmen, ob und wie eine offene Migrationspolitik für Migranten wie auch für die Bewohner ihrer Zielländer große Vorteile bieten kann. Zunächst wird in die Geschichte der Migration eingeführt und aufgezeigt, dass Migration immer schon und zum Teil in weit größerem Ausmaß als heute stattgefunden hat. Dass alle Beteiligten von offener Zuwanderung profitieren, soll der nächste Vortrag nachweisen. Zudem soll deutlich gemacht werden, dass der bestehende Wohlfahrtsstaat das größte Hemmnis auf dem Weg zu der vielbeschworenen „Willkommenskultur“ ist. Die konkreten Vorschläge der US-Ökonomen Garry Becker und Bryan Caplan zu einer Umsetzung offener Migration sollen ebenso zur Sprache kommen wie die Überlegungen des australischen Politikwissenschaftlers Chandran Kukathas zum Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft. Schließlich soll am Sonntag die Frage zur Diskussion stehen, welche konkreten Schritte unternommen werden können, um von der restriktiven Migrationspolitik weg und zu einer tatsächlich offenen Gesellschaft hin zu kommen.
Als Referenten haben zugesagt: der australische Politologe Chandran Kukathas, Professor an der London School of Economics; Sam Bowman, Research Director des Adam Smith Institute in London; die Journalistin Sabine Beppler-Spahl; Marcus Böhme vom Institut für Weltwirtschaft Kiel; Dr. Thomas Cieslik aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung; und Annette Siemes vom Liberalen Institut der FNF.
Das Seminar wird für Stipendiaten als Pflichtseminar angerechnet, Fahrtkosten werden ihnen erstattet.
Anmeldemöglichkeit hier.